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Der infektionsgefährdete Patient in der Endoprothetik

Die Komorbiditäten eines Patienten haben einen erheblichen Einfuss auf das individuelle Infektionsrisiko.1 Eine periprothetische Gelenkinfektion (PJI) hat beträchtliche Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten und ist mit hohen Kosten für das Gesundheitswesen verbunden.2 Daher sollten vorab die Komorbiditäten für die optimale Wahl des Behandlungsalgorithmus berücksichtigt werden.

Der infektionsgefährdete Patient in der Endoprothetik

Die Identifizierung von Risikofaktoren ist für die Operation des Patienten unter bestmöglichen Bedingungen essenziell. Wann immer möglich, geht die präoperative Optimierung der Komorbiditäten damit einher.

Die Verwendung eines zweifach antibiotikahaltigen Knochenzements (COPAL® G+C) kann bei Patienten mit einem exklusiven Risikoprofil das Risiko für die Entwicklung einer PJI nach primärer Hüft- oder Knieendoprothetik zusätzlich reduzieren.3

Reduzierung des Infektionsrisikos durch COPAL® G+C um 34%

Sanz-Ruiz & Berberich (2020) berichteten über eine PJI-Reduktion um 34% von 3,7% auf 2,45% bei primärer Hüft- und Knieendoprothetik bei Hochrisikopatienten unter Verwendung von COPAL® G+C.

Bei einer minimalen Nachbeobachtungszeit von einem Jahr wurde eine PJI-Rate von 3,7% in der PALACOS® R+G Kohorte und eine PJI-Rate von 2,45% in der COPAL® G+C Kohorte mit exklusivem Hochrisikoprofil beobachtet (n = 2551).

PJI Reduktion von 3,7% auf 2,45% mit COPAL G+C bei infektionsgefährdeten Patienten. PALACOS R+G Kohorte: n = 2368 (Patienten mit niedrigem und hohem Risiko nach einem definierten Algorithmus); COPAL G+C Kohorte: n = 183 (ausschließlich Patienten mit hohem Risiko nach einem definierten Algorithmus.
PJI Reduktion von 3,7% auf 2,45% mit COPAL G+C bei infektionsgefährdeten Patienten. PALACOS R+G Kohorte: n = 2368 (Patienten mit niedrigem und hohem Risiko nach einem definierten Algorithmus); COPAL G+C Kohorte: n = 183 (ausschließlich Patienten mit hohem Risiko nach einem definierten Algorithmus.

Ermitteln Sie das Infektionsrisiko des Patienten

Diverse Risikofaktoren können in der Primär- und Revisionsendoprothetik Infektionen begünstigen. Nach Angaben der OECD weisen 6 von 10 Patienten ab 65 Jahren wahrscheinlich mindestens 2 Risikofaktoren für eine Infektion auf.4

Jeder Patient bringt individuelle Voraussetzungen mit, die ein potenzielles Infektionsrisiko darstellen. Die Risikofaktoren Adipositas, Diabetes mellitus sowie kardiovaskuläre Erkrankung wurden für eine nähere Betrachtung in unserem Infosheet ausgewählt.

Zur effektiven Prävention einer periprothetischen Infektion im Rahmen eines risikoadjustierten Therapieansatzes, sollte zuerst die Selektion besonders risikogefährdeter Patienten erfolgen.

Sanz-Ruiz & Berberich (2020) definieren einen Patienten mit hohem Risiko für PJI wie folgt:5

  • Kombination von mindestens 3 Risikofaktoren bei elektiver primärerer Hüft Totalendoprothese (TEP)/ Hüft TEP nach Trauma
  • Kombination von mindestens 2 Risikofaktoren bei elektiver primärer Knie TEP
Definition eines infektionsgefährdeten Patienten entsprechend Sanz-Ruiz & Berberich (2020)
Definition eines infektionsgefährdeten Patienten entsprechend Sanz-Ruiz & Berberich (2020)

Andere Tools wie z. B. der PJI risk calculator der International Consensus Group (ICM Philly) können ebenfalls bei der Identifikation von Patienten helfen, die ein höheres Risiko haben eine PJI zu entwickeln.

Risikoadjustierter Ansatz in der Endoprothetik

Bei einem risikoadjustrierten Ansatz spielen zweifach antibiotikahaltige Knochenzemente eine wichtige Rolle bei der Prävention von Infektionen bei Primäreingriffen mit erhöhtem Infektionsrisiko, aseptischen Revisionsprozeduren und Schenkelhalsfrakturen. Zweifach antibiotikahaltige Knochenzemente bieten eine breite Wirksamkeit gegen die am häufigsten infektionsverursachenden Erreger und verhindern periprothetische Gelenkinfektionen.

Prof. Volker Alt vom Universitätskrankenhaus Regensburg zum Beispiel glaubt: "…that in those patients at risk the improvement of the local antibiotic prophylaxis with the use of two antibiotics at a higher dosage is really beneficial for the patients resulting in a postoperative lower infection rate”.

Sehen Sie den gesamten ScienceCast mit Volker Alt und Pablo Sanz-Ruiz hier.