Besuch der hessischen Landtagsabgeordneten Elke Barth (SPD) und des SPD Ortsverbands Wehrheim bei Heraeus Medical in Wehrheim

Wehrheim, 22.07.2024 – Bei ihrem Besuch in Wehrheim informierten sich die SPD-Landtagsabgeordnete im Hochtaunuskreis Elke Barth und Mitglieder der SPD Wehrheim über aktuelle und neue Entwicklungen im Bereich Medizintechnik für die Orthopädie. Auch wurde intensiv über die Standortsituation von Heraeus Medical als Arbeitgeber in der Region Wehrheim, die Möglichkeiten der nachhaltigen Energieversorgung und die regulatorischen Anforderungen bei der Entwicklung von Medizinprodukten diskutiert.

Als wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion wollte Frau Barth mehr über die aktuelle Entwicklung von Heraeus Medical erfahren und wie die Landespolitik das Unternehmen und den Standort in den ihr zugewiesenen Bereichen unterstützen kann. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der SPD Wehrheim zeigten großes Interesse, Heraeus Medical als einen der größten Arbeitgeber in Wehrheim, das Geschäft und die Produkte näher kennenzulernen.

Während eines Produktionsrundgangs erhielten die Besucher einen Einblick, wie das von Heraeus Medical produzierte Kernprodukt Knochenzement für die Fixierung von künstlichen Gelenken unter Reinraumbedingungen industriell produziert wird. In einem Produktworkshop wurde die Anwendung des Produktes bei einer Operation vom Anmischen bis zur Einbringung in das Gelenk erläutert.

In der anschließenden Diskussion wurden die Themen Arbeitgebersituation, Innovationen, Nachhaltigkeit und Energieversorgung besprochen. Für Frau Barth und die Mitglieder der SPD Wehrheim war wichtig zu erfahren, welchen Herausforderungen Heraeus Medical gegenübersteht und wie seitens der Politik Unterstützung möglich wäre, um diesen besser begegnen zu können.

Bezogen auf die Arbeitgebersituation ist Heraeus Medical mit einer Größe von über 500 Mitarbeitenden weltweit, davon über 300 Mitarbeitende in Deutschland und wiederum 42% (140) der Belegschaft aus dem Hochtaunuskreis, ein wichtiger Arbeitgeber für die Region. Langfristig ist der Standort Wehrheim für Heraeus Medical gesetzt, da relevante Bereiche wie Forschung, Entwicklung und Produktion am Standort über die letzten Jahre etabliert und Maschinen- und Produktionsanlagen nach ISO Normen zertifiziert sind.

Als verbesserungswürdig sieht Heraeus Medical die Nahverkehrssituation nach Wehrheim und innerhalb des Ortes. „Vor allem für Mitarbeitende aus dem Bereich Produktion ist die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für den Arbeitsweg nicht vollumfänglich möglich. Hier könnte eine Optimierung der Busverbindung in Wehrheim, die die Startzeit der Frühschicht berücksichtigt, helfen und zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität beitragen,“ erläuterte die für den Bereich Produktion und Supply Chain bei Heraeus Medical verantwortliche Leiterin Dr. Britta Bär. Diesem Sachverhalt stimmten Frau Barth und die Mitglieder der SPD Wehrheim, darunter die Fraktionsvorsitzende Heidrun Mony als Vertreterin der Kommune Wehrheim als Stimmführerin in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbandes des Hochtaunuskreises zu. Verbesserte Anreisemöglichkeiten könnten auch einen Anreiz bieten, um mehr Mitarbeitende aus dem Vordertaunus zu gewinnen, ergänzte Elke Barth. Als eine weitere Möglichkeit für Heraeus Medical sich als attraktiven Arbeitgeber in der Region noch bekannter zu machen, wies die Landtagsabgeordnete auf die Hessischen Praktikumswochen hin, die zum Zweck der Berufsorientierung für Schüler angeboten werden.

Im Bereich Nachhaltigkeit erfüllt Heraeus Medical hohe Standards, die erneut von EcoVadis, einem globalen Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, ausgezeichnet wurden. Diese helfen, das von der EU verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz zu erfüllen. Fehlende Regelungen und Auslegungen verursachen allerdings einen hohen bürokratischen und administrativen Aufwand. Eine Einführung eines einheitlichen Standards und dessen Akzeptanz könnten für Erleichterung sorgen.

Beim Thema Energie hat Heraeus Medical notwendige Schritte zu Energieeinsparungen bereits umgesetzt. Dazu werden Photovoltaik-Anlagen (kurz: PV) auf Bestandsobjekten 10% des benötigten Energiebedarfs liefern können. Die Installation zusätzlicher PV-Anlagen, die weitere 10% des Energiebedarfs abdecken können, ist in Planung. Um langfristig den Anteil grünen Stroms zu erhöhen, wäre das Angebot externer Quellen von erneuerbaren Energien aus PV- oder Windkraftanlagen wünschenswert, oder die Möglichkeit, weitere eigene Flächen für PV-Anlagen erwerben zu können.

Die mitunter größten Herausforderungen für Heraeus Medical liegen im Bereich Innovationen und Produktzulassungen. Durch die gestiegenen regulatorischen Anforderungen der neuen MDR (Medical Device Regulation / EU-Medizinprodukteverordnung) in Europa und Deutschland sind Zulassungsprozesse für den europäischen Markt mit wesentlich höherem Dokumentations- und Kostenaufwand verbunden. Eine Erleichterung und Beschleunigung der Zulassungsprozesse insbesondere für neue, innovative Produkte wäre unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsstandards wünschenswert, um langfristig den Wissenschaftsstandort Europa und Deutschland weiter zu fördern, Industrie und Wissenschaft näher zusammenzubringen und die Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen der Industrie für innovative Medizinprodukte mit dem Ziel einer weiteren Verbesserung der Versorgung und Lebensqualität der Patienten zu stärken, die von Arthrose betroffen sind.

„Der Besuch von Frau Barth und den Mitgliedern der Wehrheimer SPD und das Interesse aller an unserem Unternehmen zeigen uns, dass wir als Heraeus Medical in vielerlei Hinsicht für die Region und den Standort relevant sind. Wir hoffen, dass wir ein verständliches Bild von unserer Branche und einen Einblick in unsere tagtäglichen Herausforderungen geben konnten. Unser Wunsch wäre, dass unsere Anliegen Gehör finden, sowohl auf Ebene der Lokalpolitik und auch darüber hinaus, und wir gemeinsam umsetzbare Lösungen finden,“ fasst Nicole Petermann, Geschäftsführung Heraeus Medical, zusammen.