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Das Kniegelenk

Erfahren Sie mehr über die Anatomie und Schädigung des Kniegelenks, die Befestigung eines künstlichen Kniegelenks sowie über die Vorgänge vor der Operation.
 

 

Anatomie: Wie ist das Kniegelenk aufgebaut?

Das Kniegelenk besteht im Wesentlichen aus drei Knochenteilen:

  • Oberschenkelknochen (Femur)
  • Schienbein (Tibia)
  • Kniescheibe (Patella)

An der Gelenkfläche des Oberschenkelknochens sind zwei Knochenvorsprünge, die man als Condylen bezeichnet. Die Gelenkfläche des Schienbeins bezeichnet man als Tibiaplateau. Im gesunden Zustand sind beide Gelenkflächen mit einer Schicht aus Gelenkknorpel überzogen. Diese Schicht dient als Gleitfläche.
Das Verbindungsstück zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein bilden die Menisken. Dabei unterscheidet man zwischen einem Innen- und Außenmeniskus. Die sichelförmigen Menisken bestehen aus Faserknorpel und sorgen für eine bessere Kraftverteilung im Knie und schützen somit die knorpelbedeckten Gelenkflächen.
Die Kniescheibe ist in die Sehnenstruktur eingewachsen, die sich vom Oberschenkelknochen bis zum Schienbein zieht. Bei Streckung und Beugung des Beines gleitet die Kniescheibe nach unten bzw. oben und stabilisiert so das Kniegelenk nach vorne.

Illustration: Aufbau des Kniegelenks

Aufgabe der Gelenkkapsel
Das Kniegelenk ist von einer festen Gelenkkapsel umgeben, die es zum umliegenden Gewebe hin abdichtet. Die Gelenkkapsel produziert Gelenkflüssigkeit, die den Knorpel mit Nährstoffen versorgt und die reibungsfreie Bewegung des Kniegelenks unterstützt.

Stabilität und Beweglichkeit durch Bänder und Muskeln
Stabilisiert wird das Kniegelenk durch einen komplexen Bandapparat:
Die Seitenbänder sorgen an der Innen- und Außenseite des Gelenks für Halt. Die Kreuzbänder stabilisieren hingegen die Vorder- und Hinterseite des Kniegelenks. Daher ist das Knie trotz großer Krafteinwirkung ein sehr stabiles Gelenk, wobei die kraftvolle Beinbewegung durch eine kräftige Muskulatur unterstützt wird.

Was passiert vor der Operation?

Patientenbefragung – Ihre persönliche Vorgeschichte

Im Gespräch mit dem Arzt erfragt dieser zunächst Details zu Ihren Beschwerden. Er möchte wissen, wo es schmerzt und wohin die Schmerzen ausstrahlen. Auch erkundigt er sich nach der Schmerzstärke, der Schmerzdauer und Einflussfaktoren, welche die Beschwerden verschlimmern oder auch lindern.

Körperliche Untersuchung – wo tut´s weh?

Der Arzt schaut sich zunächst Ihre Knie, das Becken, die Hüften und die Wirbelsäule an und tastet dabei verschiedene Muskel- und Knochenstrukturen ab. Anschließend führt er einige Bewegungstests durch, um sich ein Bild über die Beweglichkeit des Kniegelenkes zu machen. Er prüft auch die Schmerzhaftigkeit verschiedener Bewegungen im Kniegelenk, wie Drehen, Beugen und Strecken.

Röntgen – Ihr Knie im Fokus

Im Röntgenbild erkennt der Arzt Veränderungen, die bei einer Kniearthrose auftreten: Der Gelenkspalt zwischen Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf ist durch den Knorpelverlust ungleichmäßig, verschmälert oder gar ganz aufgehoben. Die Knochenstruktur von Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf sowie in manchen Fällen der Kniescheibe erscheint unregelmäßig und verändert, im Endstadium kommt es zur Verformung der Gelenkanteile.

Aufklärungsgespräch – Gelegenheit für alle Fragen

Am Tag vor der Operation wird der Operierende in der Regel ein Aufklärungsgespräch mit Ihnen führen. Dabei wird Ihnen erklärt, welche Operationsmethode angewendet wird und welche Prothesenart für Sie in Frage kommen kann. Die Wahl des richtigen Prothesenmodells hängt von Ihrer individuellen Knochenbeschaffenheit, Ihrem Körpergewicht und Ihrer körperlichen Aktivität ab. In der Regel hat der Operierende daher im Vorfeld anhand des Röntgenbildes und Ihrer Daten bereits das Prothesenmodell und die Art der Fixierung ermittelt.

Am Tag der Operation ist es wichtig, dass Sie sich in einem guten Allgemeinzustand befinden. Daher ist es wichtig jegliche Beschwerden mit Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen, sei es eine Erkältung oder eine Hautinfektion. Solch eigentlich harmlose Erkrankungen sollten auf jeden Fall vor einem operativem Eingriff auskuriert werden, um weitere Risiken zu minimieren.

Auch ein Narkosearzt wird am Tag vor der Operation mit Ihnen ein Gespräch führen, um eventuelle Risiken für die Narkose abzuklären. Dabei werden kleine Untersuchungen durchgeführt, um die Funktion von Herz und Lunge zu prüfen sowie mögliche Allergien auszuschließen. Daraufhin wird die Art der Narkose mit Ihnen besprochen.

Eigenblutspende – informieren Sie sich!

Bei einer Knieprothesenoperation kann es unter Umständen zu einem größeren Blutverlust kommen. In diesem Fall muss dieser dann durch eine Bluttransfusion ausgeglichen werden. Wird dabei eigenes, zuvor gespendetes Blut verwendet, ist die etwaige Übertragung von Infektionskrankheiten, wie Hepatitis C oder HIV, so gut wie ausgeschlossen. In der Regel liegt zwischen der Diagnose und der Knieprothesenoperation ein genügend großer Zeitraum (etwa zwei bis sechs Wochen), um mit dem behandelnden Arzt über dieses Thema zu sprechen. Nehmen Sie diese Gelegenheit wahr und lassen Sie sich über die Möglichkeit einer Eigenblutspende beraten!